DAS ZWEI – HIRSCHENLAND, LAND ZWISCHEN ODER UND WARTHE

Auf Satelliten-Bildern von den zwei größten, polnischen Flüssen, Oder und Warthe mit ihren Nebenflüssen, erkennt man ein Gebiet, das aussieht wie eine Insel. Diese hat die Form von zwei Hirschen.

Das männliche Tier, der Hirsch „kaliski“ (aus dem Ort Kalisz und seiner Umgebung, dt. Kalisch) wittert ein weibliches Tier, das auf einem Schiff in Richtung Westen fährt. So wie es aussieht, befinden sich die Hirsche in der Paarungszeit.

Wenn man auf dieses Bild schaut, hat man den Eindruck, dass es von einem Architekten gezeichnet wurde.

Was könnte so ein Bild bedeuten?

Die Paarung der Hirsche, oder handelt es sich um den Zeitpunkt, an dem dies geschieht?

Beide Hirsche sind mit den Köpfen einander zugewandt.
Den Einen habe ich „kaliski“ genannt, weil in seinem Umriss die Stadt Kalisz (dt.Kalisch) liegt. Er wittert das weibliche Tier  „poznański“ (diese Namensgebung habe ich aus dem Grund gewählt, weil sich die Stadt Poznań  (dt. Posen) in den Umrissen seines Kopfes befindet. Über dem Kopf könnte man einen Schwan erkennen. Die Szene zeigt die schönste Zeit für die Hirsche, die Paarungszeit. Hier endet das Kalenderjahr.
Es ist, als ob jemand uns zu verstehen geben möchte, dass dieser Bereich oder dieses Land sich am Anfang eines neuen Zeitabschnitts befindet.
Die Paarung der Hirsche ist der Ausgangspunkt „Null“, der Anfang eines neuen Kalenderjahres und damit gleichzeitig auch das Ende des letzten Umlaufes.

„Kaliski“, der gezeichnete Hirsch, wird im Süd-Osten durch den Fluss Widawka mit der Nieciecz und weiter im Osten vom Fluss Warta (dt. Warthe) begrenzt.
Die Warta  umfließt seine Rückseite im Osten und formt dann den Kopf bei der Mündung des Flusses Prosna in der Nähe des Ortes Modlica.
Weiter vorne wird die westliche Grenze der Figur vom Flusslauf der Prosna gebildet. Der Hirsch „kaliski“ steht nicht, sondern befindet sich in sitzender Position.
Seinen Lagerplatz bildet der im Süden von Ost nach West fließende Fluss Stobrawa, der im weiteren Verlauf mit der Oder eine Art Grenze bildet, die ich schon vorher erwähnt habe.  Sie umschließen die Insel der zwei Hirsche.

Der westliche Hirsch „poznański“, über dessen Kopf ein Schwan ist, wendet den Blick dem Hirschen „kaliski“ zu. Das Weibchen befindet sich auf einem Boot und sieht so aus, als wehre es sich mit seinen Hufen gegen den witternden Hirschen „kaliski“. Es scheint, als ob es in westlicher Richtung fliehen möchte.

Das weibliche Tier befindet sich im Süden, das heißt, sein Boot fährt von der Barycz-Mündung auf die Oder zu und durchläuft diese im Westen. Im Norden bildet der Verlauf der Warthe, die hier in die Oder mündet, den weiblichen Hirschen. Gleichzeitig werden hier der westliche Rumpf des Bootes und der hintere Teil der Tierfigur durch den Flussverlauf gezeichnet.

Lutynia und Obra mit ihren verschiedenen Nebenläufen bilden den vorderen Teil des Tieres. Das weibliche Tier ist so dargestellt, als laufe es vor überschwemmenden Wasserfluten weg und als bitte es den Hirschen „kaliski“ um Hilfe, aber gleichzeitig hat man den Eindruck, als ob es vor ihm zurückweicht.
Größere Städte, wie Kórnik, Lubań, Stęszew, Rogalin, Mosina und Śrem umgeben den Kopf der Hirschkuh. In diesen Orten gibt es eine Menge kleiner Waldgebiete, die die Form eines Kranzes haben, sozusagen, eine Kette um den Kopf des weiblichen Tieres. Der Kranz enthält viele weitere Figuren.
In der Nähe des Dorfes Grodzewo Kępa Wielka liegt das Maul der Hirschkuh.

Beide Figuren, sowohl die männliche als auch die weibliche, liegen in einem Bereich, der von der Oder im Süden und der Warthe im Norden umgeben ist.

Diese Flüsse waren in der Vergangenheit eiszeitliche Ströme. Vor ungefähr zehntausend Jahren befand sich hier die südliche Grenze der letzten Eiszeit in Europa. Der Standort des Gletschers veränderte die Oberfläche des Landes stark. Sein Abschmelzen, verursacht durch warme Luftströme vom Atlantik, hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der hiesigen Fauna und Flora und somit auch auf die Ansiedlung von Menschen und die Zivilisation.
Auf diesem Gebiet entstand damals das hier sehr bekannte und häufig vorkommende Raseneisen-Erz, der Reichtum dieses Landes.