Waage am Tag

                      

Die nächste Figur im Sonnenkalender ist die Waage im Nordwesten des Kalischen Landes

am Fluss Prosna.

Sie wird durch die Aphrodite / Venus verbildlicht und liegt zwischen den Zeichen Jungfrau im Süden und Skorpion im Norden.

Ryby

Bei der Darstellung auf dem Boden handelt es sich um eine Schalenwaage, auch als Balkenwaage bekannt, ähnlich den Messgeräten aus dem alten Ägypten.

Schalenwaage im Museum in München

In vielen Sprachen ist der Begriff Waage weiblich und hier wird sie als Frau aus der griechischen Mythologie, Aphrodite, gezeigt. Die römische Entsprechung ist die Venus, so wie der Planet mit dem gleichen Namen.

Die Waage liegt mit ihren Schalen von Ost nach West, leicht nach Norden geneigt.

Ihre Waagschalen sind an dem beweglichen, ausgleichenden Balken befestigt, der durch die Prosna dargestellt wird. Der Fluss schneidet den Körper der Aphrodite in seiner Mitte.

Im bildnerischen Sinn stellt er, wie bereits früher erwähnt, die Milchstraße, also eine Zeitgrenze im Kalender, dar.

Die Halterung der Waage entspricht dem Kopf der Aphrodite / Venus.

Wenn man das Bild dieses Sternzeichens betrachtet, kann man erkennen, dass es die nächste Personifikation einer Sternkonstellation des Himmels ist. Die Schalen, wie Fische geformt, sind die Brüste der Frau, denn der andere Teil der Aphrodite liegt auf der Seite des Nachthimmels im Zeichen der Fische, westlich der Milchstraße-Prosna.

richtige Lage der Aphrodite-Waage

Von Westen bis zu dem beweglichen Balken, der bei gleichem Gewicht auf beiden Seiten waagerecht liegt, reichen die Brüste der Frau, als würden sie von der Prosna gehalten.

Der Aufhänger der Waage liegt an der östlichen Seite des Flusses.

Man könnte sagen, dass es sich bei dem Tageszeichen unter der Sonne um ein „goldenes Zeichen“ handelt, das viele Menschen als Symbol für den Zeitpunkt ihrer Geburt als Kette um den Hals tragen.

Die Prosna spielt hier eine sehr wichtige Rolle, weil sie ein Weg ist, auf dem sich die Waage bewegt, eine Linie von Figuren im Kalender.

Als Tierkreiszeichen liegt die Waage auf dem Weg der Erde um die Sonne.

Wasserläufe aus der Region formen die Konstellation.

Diese Figur steht auch im Zusammenhang mit dem Zeichen in der Nacht.

Waga

Bei der Waage der Nacht werden die Schalen durch Tiere und die Halterung durch eine männliche Person, so wie ein Richter, dargestellt.

In dem aktuellen Bild sind die Schalen Fische, also auch Tiere, die Aufhängung aber, wird durch eine Frau repräsentiert.

Beide Zeichen unterscheiden sich durch die Ausrichtung der Waagschalen, nachts sind beide im Gleichgewicht, während bei dem Bild am Tag die Waage leicht nach Süden geneigt ist.

Der Grund für die unterschiedliche Position ist, dass in der Jahreszeit, wenn die Waage in der Nacht erscheint, die Arbeit auf den Feldern noch nicht begonnen hat, das Korn wurde noch nicht ausgesät, die Schalen in übertragenen Sinn noch nicht gefüllt.

Viele harte Arbeit steht den Bauern noch bevor und ein guter Ertrag ist nicht garantiert.

Anders ist das dann bei der Waage am Tag. Monate sind vergangen. Die Ernte ist eingebracht, das Ende der Feldarbeit ist in Sicht.

Auf dem Kalenderbild schaut Aphrodite / Venus auf die südliche Schale, die ihrer linken Brust entspricht, also der Herzseite und die auf dem Land zwischen Tursko und Gołuchów liegt.

Die andere Schale, die rechte Brust, befindet sich näher an ihrem Kopf bei den Orten Bogusław, Turowy und Brzezie; sie ist also etwas höher gelegen und erweckt dadurch den Eindruck, dass ihr Inhalt leichter ist.

Die Art der Waage war schon in der Römerzeit bekannt, auch heute werden Balkenwaagen noch genutzt. Als Symbol für Recht und Gesetz sieht man sie oft in der Hand der Justitia vor Gerichtsgebäuden.

Sie ähnelt der ägyptischen Waage, mit der man die Taten Verstorbener beurteilt hat.

Auf der rechten Seite lag damals eine Feder und in der linken Waagschale das Herz des toten Menschen, als Symbol für seine guten und schlechten Taten.

Im antiken Griechenland hat die Waage am Tag eine andere Bedeutung. Homer beschreibt in seinem Werk „Ilias“ den Kampf zwischen Achilles und Hektor. Hier sind die Waagschalen zunächst im Gleichgewicht so wie bei der Nachtwaage.

Das ändert sich, als Athena und Zeus den ermüdenden Kampf leid werden und Zeus die neue „goldene“ Waage ins Spiel bringt. Sie soll nun über das Schicksal entscheiden.

So wie auf dem Schlachtfeld neigt sie sich stark zu einer Seite und bringt den Tod, letztendlich das Schicksal eines jeden Menschen.

Es ist wichtig, in diesem Zusammenhang einen Abschnitt aus dem Werk Ilias von Homer zu zitieren. (Übersetzung von Raoul Schrott, 2008, herausgegeben vom Carl Hanser Verlag, Kapitel XXII, Seite 454-455.)

cytat z „Ilias” Homer, dzieła na nowo przetłumaczonego przez Raoul Schrott, 2008 wydanego przez Carl Hanser Verlag.

„da brach der vater der menschen und götter die gebannte stille:

Ojojojoi! ich sehs nicht gern, daß da einer den ich mag rund um den wall gejagt wird! mir bricht fast das herz. hektor hat mir doch soviele ochsenschenkel verbrannt sowohl oben am gipfel des berges ida wie auch unten in der pergamos- und jetzt hats der göttliche achilleus auf ihn abgesehen und hetzt ihn im lauf um die stadt! Wie geht’s es euch bei diesem schauspiel? Was denkt ihr sollen wir ihn vor dem tod retten? oder diesen edlen kerl heut lieber doch dem achilleus in die hände fallen lassen?

doch die grauäugige athene entgegnete ihrem vater zornig:

herr der blitze und gewitterwolken: mich trifft der schlag! einen sterblichen, dessen schicksal längst beschlossen ist willst du nun der harten hand des todes wieder entreißen? tu was du willst: wir andern aber heißen das nie gut!

so kann nur meine richtige tochter reden! hab keine angst-ich hab ja bloß spaß gemacht-dir bin ich immer gewogen;

Als sie jedoch das vierte mal zu den quellen kamen hielt zeus der vater ihnen allen seine goldene waage hin: in die eine schale, da legte er das schicksal des achilleus-in die andere schale das jenige des pferdebändigers hektor hielt sie in der mitte: und die schale in der hektors los lag sie sank, bis zum hades hinab. apollon ließ ihn nun im stich

(Wie aus diesem Fragment des Epos hervorgeht, bringt Zeus die „Waage am Tag“.)

 In diesem Moment verliert Zeus seine Macht.

Athene übernimmt die Waage von ihrem Vater und er ordnet sich der Tochter unter.

Das bedeutet im Kalender, dass die Zeit der Waage gekommen ist und damit das Ende des Jahres bevorsteht.

Der Erste, der nun sein Leben verliert, ist Hektor und kurz vor dem Winter stirbt dann Achilles.

 Die Waage, Grenze zwischen Herbst und Winter, wird durch Aphrodite verkörpert.

Achilles trägt die Rüstung, die von Hephaistos, dem Schmied, gefertigt wurde, er steht für den Winter. Auch Athene gehört zu dieser Jahreszeit. Sie ist die letzte Figur im Kalender auf dem Kalischen Land in der Zeit, zu der sich alle Götter vor der Kälte des Winters auf den Olymp, den letzten sicheren Hafen der Unterwelt zurückgezogen haben.

Das Kalenderbild veranschaulicht sehr gut die Rolle, die die Waage spielt.

Über Aphrodite befindet sich Hephaistos, damit der Winter

Die Waage entspricht der Frau Aphrodite / Venus und steht für die Liebe und Schönheit.

Aber ihre Gestalt und Rolle ist vergänglich.

Sie hat einen besonderen Platz im Kalender in den Zeichen Waage und Fische.

Das könnte die Stelle des Kalenders sein, der die Waage bei Tag und die Fische bei Nacht mit dem Planeten Venus verbindet, der Zeitpunkt ihrer Geburt.

Nur in den zwei Zeichen hat sie die Figur einer Frau, die in der Mitte durchschnitten wird.

Ihre Taillenlinie entspricht der Ekliptik, aber auch der Milchstraße, der Straße des Todes und Handels.

Aphrodite ist in Tag und Nacht geteilt.

Ihre Aufgabe als Göttin in diesem Kalender ist verbunden mit ihrer Lage im Jahr, sie bildet den Übergang von Herbst zu Winter. So ist sie von ihrem Mann Hephaistos getrennt, der seine Position nördlich von ihr im Winter einnimmt, in der Zeit, in der alles stirbt.

Hephaistos ist als Fährmann verantwortlich für die Überführung der Seelen toter Menschen und somit für das Schicksal allen menschlichen Lebens.

Kim jest kowal Hefajstos?

 Man muss sich vorstellen, dass der Winter ein Symbol für den Tod ist, eine Strafe, wenn die Menschen sich nicht ausreichend vorbereitet haben, wenn sie in der Zeit zuvor nicht genug Nahrung und Kleidung angesammelt haben.

Aphrodite / Venus grenzt an den Schmied Hephaistos, sie liegt zwischen dem Herbst, der Jahreszeit, in der die Früchte des Jahres geerntet werden und dem Winter.

Sie ist wie eine Schatztruhe, aber nur für diejenigen, die hart gearbeitet haben.

Ihre Gestalt ist durchschnitten, sie ist nicht immer erreichbar, und als Sternzeichen nur vor dem Aufgang oder nach dem Untergang der Sonne sichtbar.

Aphrodite / Venus verdeutlicht durch die Lage ihres weiblichen Körpers das Bild der Waage, die im Kalender ein Gleichgewicht schafft.

Aber als Waage am Tag trifft das von der rechten Seite der Prosna nicht mehr zu.

In diesem Abschnitt ist sie nach Süden geneigt, man könnte sagen, die privilegierte Seite der reichen Ernte im Herbst, deutlich abgesetzt von der Seite des Winters.

Welche Erkenntnisse kann man aus den Erzählungen über ihren Mann Hephaistos gewinnen?

Man sagte, er wäre sehr hässlich gewesen.

Die Göttin hat ihn mit Ares / Mars, dem Kriegsgott, betrogen, vielleicht weil Herbst und Winter die großen Unterschiede im Reichtum dieser Jahreszeiten verdeutlichen.

Für sie könnte es ein Überlebenskampf sein, was die Beziehung zu dem Kriegsgott angeht zusammen mit der ständigen Abhängigkeit, das Durchstehen eines schwierigen Winters ohne Ernte.

Aphrodite / Venus ist die Göttin der Liebe, die Liebe gibt und teilt. Eine Waage und ein Maß für den Wohlstand beider Jahreszeiten.

Zu dieser Zeit ist sie auch der schönste und hell leuchtende Stern im Osten, der Stern am Morgen vor dem Erscheinen der Sonne an einem guten Tag im Herbst.

Ägyptischer Tierkreis, eigenes Foto aufgenommen im Museum in München
hr mit Tierkreis – St. Markusplatz in Venedig, eigenes Foto
Selbst angefertigte Skizze von einer Waage