Parallele Erscheinungsform auf der mittelalterlichen Ebstorfer Weltkarte und aktuellen Satellitenkarten entdeckt?

Möglicherweise ein Hinweis1 auf der Ebstorfer Weltkarte des Mittelalter

Auf dem vierten Teil der Weltkarte sieht man in dem Gebiet oben mit dem Texteintrag „Rucia Regio“ (Land Rusi) zwei friedlich zueinander stehende Tiere. Das Bild ist unterschrieben mit den Namen der Tiere, links Elles (Elch) und rechts Urus (Stier oder Auerochse). Man kann nicht genau feststellen, ob es sich tatsächlich um diese Tierarten handelt. Die Tiere nehmen eine ziemlich große Landfläche auf der Karte ein. Mir ist bekannt, dass die Bilder auf der Karte mythologische oder biblische Vorgänge zeigen, aber auch gewisse Zusammenhänge zu der dargestellten Region wiedergeben

Skizze nach der Satellitenkarte zeigt ein Hirschenpaar, geformt durch den Verlauf der Flüsse Warthe, Prosna und Oder.
Skizze aus der Ebstorfer Weltkarte

Ich könnte mir vorstellen, dass die beiden Tiere zum Gebiet Großpolen gehören, weil die Lage der Länder auf der Karte nicht maßstabsgetreu ist und das Gebiet Polens (hier nur C Polonie für eine Stadt in Polen, Polonia für das Land und Oldera Fl für den Fluss Oder) von Osten aus gesehen, direkt unterhalb von Rucio Regio liegt.

Es besteht weiter die Möglichkeit, dass die erwähnten zwei einander zugewandten Tiere auf der Ebstorfer Karte das Land zwischen den Flüssen Warthe, Prosna und Oder“ zeigen, weil sie heute in ähnlicher Form an dieser Position auf der Satellitenkarte zu sehen sind.

Es besteht die Vermutung, dass die erwähnte Gegend der Karte in der mittelalterlichen Chronik des Adam von Bremen (Gesta pontificum Hamburgensium)2 beschrieben sein könnte, in der er auf der Suche nach einer Erklärung für das „Terra feminarum = Mägthaland“ ist, über das auch im XIX. Jahrhundert Johann Reinhold Forster3 geschrieben hat. Er hat behauptet, dass nach der Beschreibung des Adam von Bremen, das gesuchte „Terra feminarum“, das legendäre Mädchenland, an der Warthe liegen solle (in Großpolen), was er damals natürlich ohne Satellitenkarte nicht tatsächlich feststellen konnte. Es handelt sich hier um die Abbildung eines Hirschpaares. Zusammen mit weiteren kleineren Figuren bilden sie einen Sonnen-Mond-Kalender aus der Bronzezeit auf dem Boden des heutigen Polens.